Der Waldbesitzerverband von Thüringen trifft sich auf den Schadflächen in Südthüringen mit den Abgeordneten aus dem Land- und Bundestag

Auf Initiative unseres Mitgliedes Matthias Pfannstiel und auf Einladung des Waldbesitzerverbandes sowie der FBG Sonneberger Grenzland und der FBG Hinterland-Weinberg fand am 22. Juli eine Fachexkursion mit Politikern verschiedener Parteien um Schalkau statt. Neben den Bundestagsabgeordneten Gerald Ullrich FDP und Ingo Bodtke FDP (Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft) nahmen auch der Landtagsabgeordnete Marcus Malsch CDU (Mitglied des Ausschusses für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten), Bernhard Stengele, Landessprecher vom Bündnis 90/Die Grünen sowie William Schlosser, Referent für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten der FDP im Thüringer Landtag und der Referent für Liegenschaften und Forsten der Stadt Eisfeld, Carsten Keller, teil.

Nachdem sich die Abgeordneten unter fachkundiger Führung des Forstamtleiters Roland Kaiser und des Revierförsters Mark Schwimmer einen Eindruck über die immensen Schäden und die Herausforderungen im Privatwald machen konnten stand eine rege Diskussion mit Vertretern der Forstbetriebsgemeinschaften und des Verbandes über die notwendigen Maßnahmen und die dringende Unterstützung im Mittelpunkt. Dabei wurde deutlich darauf verwiesen, dass das Vermögen und die Liquidität der Waldbesitzer weitgehend aufgebraucht ist und eine finanzielle Unterstützung bei der Initiierung und Steuerung der Wiederbewaldung unbedingt geboten ist. Besonders deutlich wurde, dass das Fichtensterben angesichts der Trockenheit weiter voranschreitet. In diesem Zusammenhang stieß bei den Waldbesitzern auf großes Unverständnis, dass die Klimaschutzprämie von 10 Millionen Euro, die für dieses Jahr avisiert war, noch nicht zur Auszahlung kam und auch die Fördermittel für 2022 aus dem Thüringer Landesprogramm und der Thüringer Richtlinie zur Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen bereits Mitte des Jahres weitgehend aufgebraucht sind. Die Vertreter aller Parteien haben die Notwendigkeit weiterer finanzieller Unterstützung erkannt und wollen sich für die Bereitstellung weiterer Fördermittel einsetzen.

Daneben wurde auch die Kleinparzellierung des Thüringer Privatwaldes mit all seinen negativen Folgen für den Waldschutz thematisiert. Für das Problem des unbewirtschafteten Waldes und teils unbekannter Waldeigentümer ist Geld allein keine Lösung. In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass es hier neuer Strukturen und drastischer Vorgehensweisen bedarf, die zum Teil in die Eigentumsrechte eingreifen müssten. Jedoch war allen Beteiligten die Brisanz dieses Ansatzes bewusst.

In einem Resümee begrüßten die Waldbesitzer die Bereitschaft der Abgeordneten sich einen unmittelbaren Eindruck vom Ausmaß der Schäden zu verschaffen. Diese wiederum waren dankbar für die Informationen aus erster Hand. Hoffen wir, dass sie auf zukünftige politische Entscheidungen Einfluss haben werden.

Text und Bilder: Karsten Spinner