Präsident Jörg Göring trifft unsere Landwirtschaftsministerin Susanna Karawanskij in seinem Forstbeitrieb

Am Montag, dem 1. August besuchte Frau Ministerin Karawanskij auf Einladung unseres Verbandes den Forstbetrieb unseres Präsidenten, die 92. Waldkorporation in Mechterstädt. Begleitet wurde sie vom Abteilungsleiter für Strategische Landesentwicklung, Demografie und Forsten, Jochem Instenberg. Unser Verband wurde neben unserem Präsidenten von Matthias Pfannstiel, dem Geschäftsführer und den Vorstandsmitgliedern der 92. Waldkorporation vertreten.

Jörg Göring hat sehr anschaulich vor Ort den trockenheitsbedingten Fortschritt des Fichtensterbens dargestellt, der auch in absehbarer Zeit trotz akribischer Sanierung nicht aufzuhalten sein wird. Inzwischen hat die Forstbetriebsgemeinschaft einen erheblichen Teil ihrer Fichtenflächen verloren. Jörg Göring prognostiziert, dass die 92. Waldkorporation in 2 Jahren keine gesunden Fichten mehr nutzen. Die Vermögensverluste sind enorm.

Dabei würde das Geld unbedingt für die Wiederaufforstung der entstandenen Kahlflächen benötigt. Mit der Anpflanzung und der Pflege der Kulturen in den ersten 5 Jahren, bis die jungen Pflanzen aus dem Gras gewachsen sind kalkuliert er 15.000 € Investitionskosten je Hektar insofern die Neuanpflanzungen die Trockenheit überleben. Er versteht eine zentrale Aufgabe darin den folgenden Generationen wieder einen Wald übergeben zu können, der den Kindern und Enkeln einen Nebenerwerb sichert.

Andererseits wird auch deutlich, dass sich das Waldbild ändern wird. Die großen Wiederaufforstungen wurden mit verschiedenen Eichenarten, Lärche und Tanne durchgeführt. Noch ist es der 92. Korporation mit großem Engagement der Mitglieder gelungen den größten Teil der Kahlflächen wieder zu bepflanzen.

Frau Ministerin Karawanskij zeigte sich angesichts der Bilder von der Situation sehr betroffen. Sie kennt die Nöte der Waldbesitzenden und will sich auch weiterhin für eine Unterstützung stark machen. So sollen auch im kommenden Jahr die beiden forstlichen Förderprogramme wieder ausreichend finanziert werden. Allerdings können auf Grund der Sparzwänge, die bereits im Landtag beschlossene Freigabe der 10 Millionen Euro für die Klimaschutzprämie 2022 nicht auf diesem Wege ausgezahlt werden. Die Ministerin sagte jedoch zu, einen Teil der Mittel in die laufenden Förderprogramme umleiten zu wollen, um diese im laufenden Jahr noch auskömmlich finanzieren zu können.

Darüber hinaus machte Frau Krarwanskij noch einmal deutlich, dass die Holznutzung auch weiterhin ein zentrales Anliegen des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft bleibt, um die Rohstoffversorgung der Wirtschaft zu sichern und den Waldbesitzern eine Einkommensquelle zu sichern. Es wurde allerdings auch deutlich, dass diese zukünftig nicht ausreicht, um die immensen Investitionen zu finanzieren.

In einem Resümee begrüßten die Teilnehmer die Bereitschaft der Ministerin die Waldbesitzenden weiter zu unterstützen. Hoffen wir, dass sie auf zukünftige politische Entscheidungen Einfluss haben werden.

Hintergrund:

In den letzten 10 Jahren hat sich die Kahlfläche in Thüringer Wälder auf 60.000 Hektar mehr als verfünffacht. Die Wiederaufforstung aller Flächen erfordert für alle Waldeigentumsformen ein Investitionsvolumen von 900 Millionen Euro.

Text und Bilder: Karsten Spinner