Zum Beginn der Versammlung wurden der langjährige Geschäftsführer Wolfgang Heyn und der ehemalige Präsident Jörg Göring zu Ehrenmitgliedern des Verbandes durch den Präsidenten Matthias Pfannstiel ernannt.
Im ersten Jahr seiner Präsidentschaft musste Matthias Pfannstiel auf ein für die Mitglieder schweres Jahr zurückblicken. In seiner Rede ging er auf die weiter wachsende Größe der Kahlflächen, die sinkenden Holzpreise und die zunehmenden Liquiditätsengpässe der Forstbetriebe und Forstbetriebsgemeinschaften ein. Zentrales Thema seiner Arbeit im vergangenen Jahr war vor allem die finanzielle Unterstützung der Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen. Dazu fanden u.a. mehrere Gespräche mit unserer zuständigen Ministerin Susanna Karawanskij, mit Staatssekretär Torsten Weil, mit Umweltminister Stengele und den Vorständen von ThüringenForst statt. Darüber hinaus beschäftigte der Vorstand im vergangenem Jahr die Streitverkündung im Kartellverfahren durch den Freistaat Thüringen an einige unserer Mitglieder, die inhaltliche und finanzielle Ausgestaltung der Förderprogramme, die Konflikte durch die geschaffene Möglichkeit der Windkraftanlagen im Wald, die Nachwuchsgewinnung des Verbandes, die Diskussionen über Entwürfe zu Gesetzgebungsverfahren, wie z. B. GEG, Agrarstrukturgesetz, Bundeswaldgesetz oder Aktionsprogramm und Strategie zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt sowie die die Möglichkeiten der weiteren Eigentumsklärung von Waldflächen.
Der Geschäftsführer konnte berichten, dass die Finanzen des Verbandes trotz ungünstiger Rahmenbedingungen weiter stabil sind. Er gab einen Rückblick auf die verschiedenen Veranstaltungen des Verbandes wie die Frühjahrsversammlungen, die Tagung des Mittleren Privatwaldes, die Tagung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse und die erste Exkursion der Jungen Waldeigentümer. Er mahnte bei den Mitgliedern an, die Post- und die E-Mail-Adressen aktuell zu halten, damit die Verbandsmedien wie das Magazin und der Newsletter seine Adressaten erreicht. Dies gilt besonders für die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse, die oft nach einem Vorstandswechsel zum Teil die Aktualisierung unterlassen. Nach dem Bericht der Rechnungsprüferin Frau Herzog wurde der Vorstand und die Geschäftsführung entlastet.
Nach der Mittagspause konnten wir den Staatssekretär aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Herrn Torsten Weil begrüßen. Er lobte die sachliche und konstruktive Kooperation mit dem Verband, die die thüringer Forstpolitik durch den intensiven Austausch bereichert. Er verwies auf die Fördermittelsumme von 25 Mio. €, die den Waldbesitzern und Kommunen zur Verfügung steht und auf die verbesserten Förderkonditionen im Jahr 2023. Als großes Problem für die Planung der Förderung 2024 identifizierte er die Unklarheit bei der Ausgestaltung der GAK durch den Bund, da dadurch die Kofinanzierung durch den Freistaat momentan nicht planbar ist. Weiterhin wird die Unterstützung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse im Fokus der Thüringer Forstpolitik stehen, um die dringend notwendige Professionalisierung im Kleinprivatwald weiter zu führen. Torsten Weil sagte auch zukünftig den Waldbesitzenden die Unterstützung zu, die dem Ministerium im Rahmen ihrer finanziellen Spielräume möglich ist.
Als weiterer Gastredner war Rüdiger Meyer von der Ecosystem Value Association e.V. (eva) eingeladen, der eine Möglichkeit der privaten Honorierung der Ökosystemleistungen an die Waldbesitzer aufzeigte. Dabei werden künstliche Wiederaufforstungen unterstützt, die immer eine zusätzliche Bindung von CO2 gegenüber der Naturverjüngung erbringen. Dies kann für Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbesitzer mittlerer und größerer Forstbetriebe ein weiterer Baustein bei der Finanzierung der Wiederaufforstungen sein.
Auch das MDR-Thüringenjournal berichtet am Abend des 7. Oktober von unserer Veranstaltung und interviewte dazu Mitglieder und unseren Präsidenten.